Kompositionen und Klangeffekte zum Thema der Nacht ziehen sich wie ein roter Faden durch den Abend.
Das Licht untermalt, bettet ein und lässt den Abend zu einem Gesamterlebnis werden. So werden besondere Räume, Landschaften, Seen, Parks oder
Schlösser in Szene gesetzt und in den musikalischen Ablauf integriert.
Realisiert: Bayerischer Nationalpark 2006
Musikalischer Lichtzauber unter freiem Himmel: Der Besucher muss zunächst 1km durch eine Birkenallee gehen, um in das Areal zu
gelangen. Dort angekommen werden kühlende Getränke und ein kleiner Imbiss zur Stärkung geboten. Der Besucher befindet sich inmitten
einer wilden Wiesenlandschaft, umgeben von hohen dunklen Fichten. Um 21.00 Uhr werden die Gäste durch einen Gongschlag auf ihre Plätze
gebeten.
Thema und roter Faden von “Poesie des Waldes” ist die Nacht in der Natur.
Es beginnt an einem lauen Sommerabend im August.... Die Sängerin tritt plötzlich singend aus dem Wald auf die Bühne mit dem bekannten
“Summertime” von George Gershwin. Mit einem ungarischem Cardas, Tangos und anderen tänzerischen Rhythmen beginnt das Konzert.
Der erste Teil endet mit dem schwungvollen “Frühlingsstimmenwalzer” von Johann Strauss. In der Pause dürfen sich die Gäste
wieder stärken und durch das schöne Areal schlendern. In der Dämmerung kommt eine melancholisch-dramatische Wendung. Mit dem
mitreißenden und bewegendem Adagio von Samuel Barber, op.11: Das ganze Areal verwandelt sich nun in verschiedene Farben im ruhigen
Rhythmus zur Musik. Violettrot verfärbt sich der Wald, als würde er brennen, die Wiese wird noch tiefer grün, und scheint sich im
Wandel des Lichts zu bewegen. Kraftvoll und wild dann wieder sinnlich weich ist Maurice Ravels 4. Satz F-Dur. Er soll an wilde
Träume, Ängste und Sehnsüchte erinnern, die sich Nachts in die Gedanken schleichen. Schnelle Lichtwechsel aber auch warme sinnliche
Farben begleiten diese Musik. Dann: Flöte und Sopran steigen von der Bühne wie zwei Schlafwandler herab. Ein betörendes Duett:
“Du todesnächtig kranker Mond” aus dem “Pierrot Lunaire” von A.Schönberg erklingt, während man auf den schwarzen Fichten
zwei Monde sieht, die sich “duellieren”. Alles Andere ist schwarz und dunkel. Wie ein fernes Waldwesen gleitet die Sängerin
über die Bühne und verzaubert das Publikum mit impressionistischen Liedern von Debussy und Fauré. Ruhe, Geborgenheit und Schönheit
der nächtlichen Weite breiten sich nun musikalisch aus.
So wandeln sich musikalische Empfindungen und Stimmungen mit der kommenden Dunkelheit. Durch Musik und Licht wird das Publikum
immer tiefer in die Geräusche und Geheimnisse der Nacht geführt. Fantasien blühen auf. Dieser Dramaturgie fügt sich eine
stimmungsvolle Lichtregie symbiotisch ein. Licht wird in der Dunkelheit zur Klangfarbe und lässt eine sich ständig wandelnde
Kulisse entstehen. Die Bäume werden zu Protagonisten des Geschehens. Sanfte, stille, leidenschaftliche Klänge wechseln sich
ab und entlassen den Besucher aus der Dunkelheit mit dem Liedtext: “… und morgen wird die Sonne wieder scheinen
” von R. Strauß.
Besetzung: Streichquartett, Harfe, Querflöte, Sopran